Niederschlagsentwässerung
Im natürlichen Kreislauf versickert das Niederschlagswasser oder es gelangt durch oberflächigen Abfluss langsam in die Gräben und Vorfluter. Mit der zunehmenden Bebauung wird dieser Kreislauf beschleunigt. Das Niederschlagswasser der befestigten Flächen fließt schnell und gebündelt ab, so dass die Gewässer zunehmend belastet werden.
Mit der Versickerung des Niederschlagswassers auf dem Baugrundstück kann der natürliche Kreislauf annähernd wieder hergestellt werden. Das Merkblatt zur fachgerechten Ableitung des Niederschlagswassers beschreibt verschiedene Möglichkeiten zur Versickerung.
Zum Schutz des Grundwassers empfehlen wir die oberflächennahe Versickerung, um einen möglichst großen Abstand zum Grundwasser einzuhalten. Schadstoffe können im Boden zurückgehalten werden. Bei Sickermulden wird in der bewachsenen Bodenzone ein besonders hoher Anteil von Schadstoffen zurückgehalten und teilweise auch abgebaut. Unterirdische Versickerungsanlagen, insbesondere Sickerschächte, haben weniger Abstand zum Grundwasser. Außerdem findet nur ein geringer Schadstoffabbau statt, da der zum Abbau erforderliche Sauerstoff nicht ausreichend vorhanden ist.
Die Bemessung der Versickerungsanlagen, also die Ermittlung der erforderlichen Größe, kann bei Ein- und Zweifamilienhäusern nach den pauschalen Ansätzen des Merkblattes erfolgen. Bei größeren Bauvorhaben ist eine detaillierte Bemessung, z.B. nach ATV A 138, vorzulegen.