Klimawandel - Ursachen und Wirkung
Ursache für den Klimawandel© fovito / Fotolia
Es gilt heute als wissenschaftlich erwiesen, dass die steigende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zum Anstieg der globalen Temperatur führt.
Diese Treibhausgase sind im Wesentlichen
- Kohlendioxid (CO2), das z.B. beim Verbrennen von Kohle und Erdöl entsteht
- Methan (CH4), das bei organischen Gär- und Zersetzungsprozesse entsteht
- Lachgas (Distickstoffmonoxid / N2O), das z.B. in der Landwirtschaft durch den intensiven Einsatz von Stickstoffdüngern ensteht
- Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ist gestiegen.
Die Treibhauswirksamkeit dieser Gase ist sehr unterschiedlich. Sie wird daher in die Wirksamkeit von CO2 umgerechnet und als sogenannte CO2-Äquivalente bezeichnet.
Durch die zunehmende Freisetzung von Treibhausgasen steigt allmählich die globale Mitteltemperatur in Bodennähe. Gegenüber der vorindustriellen Zeit stieg sie bereits um etwa 1,1 °C an. Die an die "Wärmestreifen" des Klimawissenschaftlers Ed Hawkins angelehnte Grafik zeigt die Auswirkungen der Klimaveränderungen für Niedersachsen eindrücklich. Jedes Jahr ist in einem Streifen dargestellt, dessen Farbe für die Temperaturabweichung vom Durchschnitt steht.
Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass für einen bedeutenden Teil dieses Anstiegs wir Menschen verantwortlich sind. Deshalb sprechen wir auch von einer anthropogenen - vom Menschen verursachten - Klimaveränderung.
Auswirkungen des Klimawandels
Die Folgen des Klimawandels sind inzwischen in zahlreichen ökologischen und klimatischen Prozessen messbar und wirken sich zunehmend auf natürliche Lebensräume sowie menschliche Lebensbedingungen aus. Beispiele hierfür sind der steigende Meeresspiegel durch das Schmelzen von Eismassen, die Versauerung der Ozeane infolge erhöhter CO₂-Aufnahme, der Verlust an Artenvielfalt und Ökosystemen sowie die Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Starkregen und Tropenstürmen.
Wie wird sich das Klima in unserer Region verändern?
In der Metropolregion Bremen-Oldenburg ist mit folgenden Veränderungen der klimatischen Bedingungen zu rechnen:
- die Sommer werden trockener und wärmer;
- die Winter werden feuchter und wärmer;
- Starkregenereignisse und Hitzeextreme nehmen zu;
- Sturmtage werden häufiger und maximale Windgeschwindigkeiten nehmen zu;
- der mittlere Meeresspiegel, das mittlere Tidehochwasser und die Wasserstände durch Windstau steigen an und führen zu höheren Sturmfluten.
Diese Annahmen wurden auf Basis der 'nordwest2050'-Klimaszenarien getroffen. Weitere Klimaszenarien, deren Auswirkungen und Informationen zu dem Forschungsprojekt Nordwest2050 finden Sie auf den Internetseiten des Forschungsprojektes (sh. Links).
In den Szenarien macht ein halbes Grad, also ob sich die Erde um 1,5 oder 2 Grad erwärmen wird, einen großen Unterschied, wie in dieser Grafik dargestellt wird.
Klimaschutzziele
Vor diesem Hintergrund wurde 2015 das Pariser Klimaschutzabkommen geschlossen. Hier verpflichteten sich alle 194 Unterzeichnerstaaten einen nationalen Klimaschutzbeitrag zu erbringen mit dem Ziel, die Erderwärmung gegenüber dem Niveau vor der Industrialisierung auf möglichst nur 1,5 Grad zu beschränken. Die Bundesregierung verabschiedete im November 2016 den Klimaschutzplan 2050, mit dem die Ziele des Übereinkommens von Paris für Deutschland konkretisiert und umgesetzt werden sollen. Dabei sollen die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2030 mindestens um 55 % gegenüber 1990 gesenkt werden. Hierzu wurde von der Bundesregierung am 1.10.2019 das Klimaschutzgesetz beschlossen und in den Bundestag eingebracht. Das Bundesklimaschutzgesetz wurde am 17.12.2019 verkündet. Bis zum Jahr 2050 soll Deutschland klimaneutral werden.
Der Weltklimarat (IPCC) berechnete in seinem Sondergutachten, welche globalen Emissionsmengen wir ab 2018 noch zur Verfügung haben, wenn wir den Temperaturanstieg auf 1,5 °C, 1,75 °C oder 2 °C begrenzen wollen. Um mit einer 67% Wahrscheinlichkeit das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, dürfte die Weltgemeinschaft noch 270 Gigatonnen CO2 ausstoßen. Bei einer globalen Emissionsmenge von derzeit ca. 42 Gigatonnen pro Jahr, wäre dieses Budget rechnerisch in weniger als sieben Jahren aufgebraucht (Stand: Sommer 2021), wie die CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH veranschaulicht.
2 °C hören sich zwar nicht viel an – beim Wetter! So sind 2 °C wärmer bei einem Spaziergang in der Mittagspause oder bei einer Fahrradtour eher angenehm. Doch bezogen auf das Klima bedeuten 2 °C sehr viel. So würde ein Temperaturanstieg von 2 °C eine Steigerung der globalen Mitteltemperatur von rund 14 % und ein Anstieg von 3 °C sogar rund 21 % betragen und dies mit großen Auswirkungen auf Fauna, Flora und uns Menschen.
Weitere Informationen bieten u.a. das Umweltbundesamt oder Scientists for Future auf ihren Internetseiten. Empfehlenswert sind zudem das Interview mit der Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen Prof. Maja Göpel, die Beiträge zum Klima von Prof. Harald Lesch oder der Blog des Wissenschaftlers Prof. Stefan Rahmsdorf.
„In der neuen YouTube-Reihe „Sven Plögers Klimablick“ erörtert der bekannte Dipl.-Meteorologe und TV-Moderator wichtige Fragen rund um den Klimaschutz und gibt Einblicke in seine Gedanken zum Klimaschutz. Zwei der insgesamt neun Folgen stellen wir Ihnen hier vor:“
„Darum ist Wetter nicht gleich Klima!“ Youtube
„Aus der Corona-Krise für den Klimaschutz lernen?!“ Youtube