Amphibien
In jedem Frühjahr ist von Ende Februar bis Mitte April © jutta rotter / Pixeliodas Naturphänomen der Krötenwanderung zu beobachten. Vor allem Erdkröten, aber auch Grasfrösche und Molche wandern massenhaft von ihren Winterquartieren zum Laichgewässer, sobald hinreichende Lufttemperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit herrschen. Erfahrungsgemäß setzen die Amphibienwanderungen Ende Februar bei Regen und Temperaturen über 5°C ein und finden überwiegend zwischen 19 Uhr und Mitternacht statt. Dieses Naturereignis zieht sich alljährlich über etliche Abende und Nächte hin.
Amphibien, die auf ihrer Wanderung Straßen überqueren müssen, sind natürlich besonders durch den Autoverkehr gefährdet, zumal sie sich relativ langsam fortbewegen. Zusätzlich nehmen die Kröten eine Schreckstellung ein, wenn sie vom Scheinwerferlicht angestrahlt werden. In jedem Frühjahr werden daher einige tausend Amphibien überfahren. Dies kann bei entsprechendem Verkehr zur Ausrottung eines Bestandes innerhalb weniger Jahre führen.
Der Landkreis appelliert daher in jedem Frühjahr an die Autofahrer, in den Regen-Nächten auf wandernde Kröten und Lurche Rücksicht zu nehmen. An Straßenabschnitten, an denen Krötenzäune aufgestellt wurden, ist besonders auf die in den frühen Morgenstunden im dunklen Straßenbereich aktiven Helfer zu achten. Straßenabschnitte, die besonders zahlreich von Kröten und Fröschen überquert werden, sind durch Warnschilder gekennzeichnet.
In einem ca. 1 km langen Teilbereich der Gemeindestraße „Im langen Tal“ nördlich von Dünsen findet alljährlich im Frühjahr die wohl bedeutendste Amphibienwanderung im gesamten Landkreis Oldenburg statt. In früheren Jahren haben ehrenamtliche Helfer jeweils im Frühjahr bis zu 3.000 Amphibien über die o.g. Gemeindestraße getragen. Seit 1999 wird der von der Amphibienwanderung betroffene Straßenabschnitt an mehreren Nächten (jeweils zwischen 20.00 Uhr und 06.00 Uhr) für den Durchgangsverkehr voll gesperrt. Durch die flexible, an den jeweils tatsächlichen Wanderterminen ausgerichtete Handhabung der Sperrung soll einerseits die Beeinträchtigung für den Durchgangsverkehr möglichst gering gehalten und andererseits ein größtmöglicher Amphibienschutz erreicht werden.
Es ist durchaus möglich, dass dem Landkreis nicht alle bedeutenden Wanderstrecken bekannt sind. Deshalb wird unter der Tel.-Nr. (04431)85-283 um Mitteilung gebeten, wo sich weitere Straßenabschnitte befinden, die von zahlreichen Amphibien überquert werden.